Neues Leben im alten Hof

Peter Picciani und Jutta Tholen betreiben ein Sonntagscafé in besonderem Ambiente

Die alten, bis zu 30 Zentimeter dicken Eichenbalken lassen auch Laien erkennen, dass es sich bei der Scheune und dem Hof von Peter Picciani, HeimatUnternehmer der ersten Stunde, und Jutta Tholen im Dorfkern von Ipthausen um mehr als eine normale Scheune handeln muss. Nun lädt das Paar seit kurzem sonntags unter dem historischen Gebälk und im liebevoll angelegten Garten zu Kaffee und selbstgebackenen Kuchen ein. Radfahrende und die Ortsbevölkerung sind begeistert.

In den letzten 30 Jahren renovierte der HeimatUnternehmer Peter Picciani sukzessiv und in kleinen Schritten seinen alten Hof, welchen er 1993 „in einem desolaten Zustand“ erworben hatte. Der Künstler und Holzbildhauer hatte damals schon das Potenzial erkannt und seitdem liebevoll das Anwesen erneuert und verschönert.

„Solch eine Scheune, gebaut mit dieser Holzmenge und in dieser Qualität, könnte heutzutage kein Mensch mehr bezahlen.“ Das Alter dieser Scheune wird auf die Zeit vor 1800 datiert. In der Kirchenchronik von Königshofen ist zu lesen, dass „der Bischof zu Würzburg dem Marschall von Ostheim den Alten Hof zu Ipthausen als Unterstand für seine Pferde zuwies.“ Daraus folge, dass der „Alte Hof“ in Kirchenbesitz gewesen sei und mit hoher Wahrscheinlichkeit als „Zenthof zum Kloster Maria Bildhausen“ diente. Dafür sprächen die Art der Hofanlage mit zwei Zufahrten und großzügig erbauter Scheune. Das vermutlich älteste Anwesen des Ortes fügt sich perfekt in die Dorferneuerung von Ipthausen ein.

Alter Zehnthof wird immer sonntags zum Café

Seit Ende Mai laden nun Peter Picciani und Jutta Tholen, immer sonntags von 14 Uhr bis 19 Uhr in ihre Scheune und den mit Stühlen bestückten Garten zu Kaffee und selbstgebackenen Kuchen ein. „Das Café hat sich einfach so ergeben. Juttas Leidenschaft ist das Backen und ich werkle gerne rum. So machen wir beide, was uns Spaß macht und kommen dabei auch noch mit vielen Menschen in Kontakt“

Der große Zuspruch der ersten Öffnungstage freut die Hobbygastronomen. Gelegen direkt am grünen Band, einem innerdeutschen Fernrad- und Wanderweg, zieht es immer wieder ortsfremde in den sonnigen Garten. Aus Ipthausen selbst hat sich bereits ein Stammpublikum etabliert, die jeden Sonntag in den alten Hof einkehren. „Unser Café im alten Hof ist sicher eine Bereicherung für Ipthausen und die Region. Es ist aber auch definitiv eine Bereicherung für uns.“

Ehrenamtliches Engagement und ein Beitrag zur Dorfgemeinschaft gehören zur DNA der beiden. Der alte Hof von Jutta und Peter hat sich in wenigen Wochen zu einem Treffpunkt aller Generationen entwickelt. Gerade weil es keine Einkehrmöglichkeit und kein Wirtshaus mehr in Ipthausen gibt, schafften die beiden einen Ort mit HeimatWert, an dem sich nicht nur die Ortsbevölkerung zum Austausch trifft, sondern auch Kunstbegeisterte und Kuchenliebhaber gleichermaßen diesen besonderen Platz genießen.

CAFE im Alten Hof
Ipthausen  Linde 29
97631 Königshofen
TEL 09761-3552

Sonntags von 14-19 Uhr (Mai-September)

FOTOS: Markus Büttner