Edgar Thomas – Der Eddialist

Von hier oben sehe ich mein Nüdlingen und hier komme ich zur Ruhe. Man darf nie vergessen, wo seine Wurzeln sind. Und das alles hier ist meine Heimat.“ Eddis ein und alles. Er deutet auf den Streckenverlauf der geplanten und umstrittenen Umgehungsstraße, zeigt wo die Brücke verlaufen soll und ärgert sich. Solch ein Riesenbauwerk in so einer na- turbelassenen Landschaft? Da muss es doch andere Lösungen geben.

Genau das ist es, was Eddi auszeichnet. Er ist ein Querdenker und ein Berufs- Optimist. In seiner Welt scheint es keine Probleme zu geben. Vielleicht ist das so. Vielleicht blendet er sie aber nur aus oder gibt ihnen keinen Raum. Warum auch? Eddi scheint nichts zu schwer und

nichts unmöglich. Mit erschreckender Leichtigkeit geht es ihm immer um die Sache und das Ziel. Egal ob ein mächtiger Baum gefällt, eine Mehrheit erreicht oder eine Finanzierung für ein Gemeindeprojekt erzielt werden muss.

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass so einer wie Eddi, alles für seinen Landkreis tut und diesen aber auch noch nie verlassen hat. Bei ihm trifft nur Ersteres zu. Denn seine Leidenschaft sind Rallyes wie die „Dust and Diesel“. Jeden Tag stehen dabei neue Herausforderungen an, die gelöst werden müssen. Alles für den Guten Zweck. Nur mit Landkarte bewaffnet werden alte Autos aus Deutschland in ärmere Länder gefahren. Die Autos bleiben dort und Eddi fliegt wieder heim. So war er in den letzten Jahren in Aserbaidschan und auch in Mauretanien. Zuletzt fuhr er das alte Feuerwehrauto aus Mellrichstadt durch die West-Sahara bis nach Senegal.