BIOHOF MAY – Wir können nicht anders!

Christian und Rebekka May wollen eine andere Landwirtschaft in Deutschland. Ein Ortsbesuch in der Realität.

Sanft im Stroh gebettet liegen vier kleine Katzenbabys. Sie sind einen Tag alt. Nur ein paar Meter weiter quieken elf kleine Ferkelchen, die erst vor wenigen Minuten das Licht der Welt erblickt ha-ben. Geburtshelferin war natürlich Jung- bäuerin Rebekka. Mehr Bilderbuch-Idylle und mehr Bauernhof geht nicht.
Diese Bilder gehören zwar auch zum Biohof May in Junkershausen. Das Ziel, welches Rebekka und Christian May aber mit ihrem Betrieb verfolgen, ist ein anderes und weit weit weg von einem Streichel-Zoo.

1. Januar 2017 – Der Point of no return:

Als Christian zusammen mit seiner Frau Rebekka im Januar 2017 die Entschei-dung fasste, den durch einen Großbrand im November 2015 zerstörten Bio- Bauernhof der Eltern zu übernehmen, war es viel mehr als ‚nur‘ die Betriebsü-bergabe an die nächste Generation. Ein gemachtes Nest sieht tatsächlich anders aus.
Es war eine Entscheidung, wie – und vor allem in welcher Welt – die beiden in den nächsten 30 oder auch in 50 Jahren leben wollen.

Der Hof lag quasi noch in Schutt und Asche als die beiden ihre Vision ihrer gemeinsamen Zukunft schmiedeten:

Einen modernen Bauernhof mit noch artgerechterer Tierhaltung, mit noch schonenderem Umgang mit Boden und Natur. Das Ganze mit neuen Vertriebswegen und neuer Ausrichtung. Angefangen bei null.
Ein Mammut-Projekt stand ihnen bevor Sich heutzutage freiwillig in die Land-wirtschaft zu begeben, verlangt schon eine Menge Mut. Denn der Klimawandel kommt nicht irgendwann in die Rhön, er ist schon längst da. Lange Dürre- perioden und Wassermangel erschweren die tägliche Arbeit auf dem Feld. Dazu, auch bedingt durc±h die Globalisierung, Lebensmittel-Skandale und grassierende Tierkrankheiten. Klimabedingte Ernteeinbußen sind sowieso seit Jahren gang und gäbe.

Warum also das Ganze?
Wenn Christian über Bodenbewirt- schaftung und Tierhaltung, wenn er von seinem Hof spricht, dann zieht er seine Zuhörer in den Bann. Er will nicht beleh- ren, er will wachrütteln. Er will mit der Weiterführung des Biohof May seinen Beitrag leisten und seine Menschen (und seine Kunden) überzeugen. Vertrauen gewinnen. „Was gerade in der Landwirt- schaft und im Konsum los ist, kann und darf so nicht weitergehen. Wir brauchen dringendst einen Wandel in unserer Ge-sellschaft. Auch – und vor allem – in der Landwirtschaft.“
Wenngleich beim Brand die Ställe, Scheu- nen und auch die Maschinen vernichtet wurden, können Christian und „Bekky“ auf etwas Unbezahl- und vor allem Un-zerstörbares zurückgreifen. Die 30-jähri-ge Bio-Erfahrung von Klara und Dietmar May, gepaart mit dem modernen Wissen, welches sich Christian als Agrar-Ökonom zulegte. Damit lässt sich arbeiten.
„Mit dem Wissen, welches wir heute über unseren Boden, die Tierhaltung und die Welt haben kann ich nur sagen: Wir können (und wollen) einfach nicht anders als so, wie wir es jeden Tag auf unsere beste Weise tun.“
Mittlerweile sind die Ställe wieder aufgebaut. Nein, anders: Es wurde ein luxu- riöser Wohnraum für Schweine geschaf- fen, der seinesgleichen sucht. Sonnen- Terrasse, deutlich mehr Platz als selbst von den Bio-Verbänden gefordert, Fens-ter und Wände aus unbehandeltem Holz. Frisches Gras auf dem Speiseplan. Dazu zwei Patent-Anmeldungen für die revolu-tionäre Handhabe der Schweinebuchten „Wir wollten einen Stall bauen, mit dem wir guten Gewissens sagen können: Un-seren Schweinen geht es gut.“ Dass das Ergebnis nicht nur zufriedenstellend, sondern ausgezeichnet ist, zeigt der Gewinn des Deutschen Landbaukultur-preis 2018 für die Stallanlage.
Damit nicht genug. 

REIS AUS DER RHÖN?

Zwei Hühnermobile mit viel Freilauf und der Dinkelreis aus der Rhön, runden das neue Konzept ab.
Moment, Reis aus der Rhön?
Ja, mit dem Einzug nach Junkershausen bekam auch Rebekkas Reiskocher eine neue Heimat. Und der wird nicht mit Reis aus Asien befüllt, sondern mit Dinkel, der direkt vor der Haustüre angebaut, noch direkter in der neuen Teilaus-siedlung geschliffen und am Hof von Hand verpackt wird. Mittlerweile genießen nicht nur viele Stammkunden aus der Rhön, sondern auch hochklassige Gastronomen, etwa in Frankfurt, die nussige und CO-sparende Reis-Alternative.

Egal was die beiden tun.
Sie tun es mit ganzem Herzen, voller Überzeugung und mit täglich neuer Freude für die Sache. Sie haben sich nicht nur für die Arbeit, sondern auch für das damit verbundene Leben auf und mit dem Bauernhof entschieden. Und ob sie es wollen oder nicht.
Es ist tatsächlich ein bisschen wie im Bilderbuch –
und das ist genau richtig.

Christian ist HeimatUnternehmer der ersten Stunde. Ohne zu zögern erklärte er sich bereit, den Vorsitz des Vereins zu übernehmen.
Nicht nur reden, handeln!

DIE Heimatunternehmer: REBEKKA & CHRISTIAN

RHÖN: Christians alte und Rebekkas neue Heimat. Hier wollen sie wohnen und leben.
MENSCH: Herzliche, liebevolle und messerscharfe Denker.
IDEE: Der Biohof May glaubt an eine neue Gemeinschaft von Bürgern und Bauern, an gute, gesunde und authentische Lebensmittel.

BIOHOF MAY

Wülfershauser Str. 8
97618 Junkershausen

Telefon: 09762/6218
mail@biohof-may.de

www.biohof-may.de

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